Mag. Gerhild Tiefenbacher-Wutscher
Bereits im Studium der Pädagogik und Bildungswissenschaftlichen Psychologie in Klagenfurt (1883-1988) kam ich in Kontakt mit dem Ansatz und der Haltung der systemischen Therapie. Ich war beeindruckt von der Leichtigkeit und dem respektvollen sowie wertschätzenden Umgang in der Begegnung mit Menschen. In der Ausbildung (1987-1991, Siegfried Essen und Juliane Kleibel-Arbeithuber) lernte ich, die Fähigkeiten und Ressourcen der Menschen in den Mittelpunkt zu rücken und, davon ausgehend, ihren Blick auf sich und ihr Umfeld zu erweitern, um neue Lösungen zu entwickeln.
Ein weiterer Impuls in meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung war das Kennenlernen von und die Ausbildung in der Aufstellungsarbeit (Schweiz 2002-2005, Christine Essen/Guni Baxa, Astrid Kreszmeier/Hans-Peter Hufenus). Ich erlebte, wie der Körper durch die Wahrnehmung seiner Empfindungen und Gefühle - bezogen auf ein System und die daraus entstehenden körperlichen Impulsen - Wege aus Verstrickungen aufzeigen, aber auch inneres Potenzial offenlegen können.
In der Weiterbildung bei Siegfried Essen und seiner autopoetischen, systemisch-spirituellen Verkörperungsarbeit (2006 – 2009) fand ich eine Form, die ich im Einzelsetting wie auch im Gruppensetting praktiziere und mir Freude macht. Diese Aufstellungsarbeit geht davon aus, dass in uns allen, im Sinne der Ganzheit, eine Lebendigkeit ist, die nach Entfaltung des eigenen inneren Potenzials sowie nach innerer Harmonie strebt und gleichzeitig in Verbundenheit mit allem ist. Diese innere Kraft der Verbundenheit in den Aufstellungsprozess miteinzubeziehen eröffnet Lösungen, die sich von innen heraus, sozusagen autopoetisch, offenbaren.
Im Zuge meiner Aufstellungsausbildung in der Schweiz begegnete ich Templo Guaracy (2002), einer afro-brasilianischen, umbandistische Tradition in Brasilien. Nach vielen Jahren der Praxis und Einweihungen in diesem spirituellen Weg lernte ich, den Kreislauf der Natur – Feuer, Erde, Wasser, Luft – wahrzunehmen und wie heilsam es ist, dieser in uns allen innewohnenden natürlichen Bewegung der ständigen Transformation und Erneuerung zu folgen.